BERICHT Konstituierende
Gemeinderatssitzung am 1. November 2011 Heyen
(saw). Weniger Mandatsträger, nur noch eine
Fraktion, die Ausschüsse abgeschafft und die „Gründungsformalitäten“ in nicht
einmal einer halben Stunde über die Bühne gebracht: Aus mancherlei Blickwinkel
„verschlankt“ startet der Gemeinderat Heyen mit nun sieben Ratsherren in die
neue Legislaturperiode. Der konstituierenden Ratssitzung im
Dorfgemeinschaftshaus wohnte eine große Zahl interessierter Bürgerinnen und
Bürger bei. Nach
einstimmigem Votum geht Bürgermeister Michael Zieseniß in seine zweite Amtsperiode.
Er ist damit erster Repräsentant Heyens, übernimmt
den Vorsitz im Rat und im Verwaltungsausschuss und führt die Geschäfte der
Gemeinde. Seine Stellvertreter heißen – ebenso einstimmig gewählt – bis zum
Jahr 2016 Tobias Lemke und Manfred Kliche. Tobias Lemke übernimmt den Vorsitz
der Fraktion der Wählergemeinschaft Heyen. Hier geht der
Stellvertreter-Posten an Lars Pfohl. Angesichts
rückläufiger Einwohnerzahlen (aktuell 476 und damit deutlich unter der noch
vor fünf Jahren überschrittenen 500er-Marke) verkleinert sich das
Kommunalparlament von neun auf sieben Sitze. Entsprechend dem Wahlergebnis,
das Manfred Kliche als ältester anwesender Ratsherr eingangs bekannt gegeben
hatte, erhalten Sitz und Stimme: Tobias Lemke (224 Stimmen), Michael Zieseniß
(203 Stimmen), Lars Pfohl (76 Stimmen), Eberhard Böhm (69 Stimmen), Manfred
Kliche (67 Stimmen), Volker Spruth (61 Stimmen) sowie Günter Fredebold (47 Stimmen). Laut Satzung gehören Dem
Verwaltungsausschuss (VA) gehören Bürgermeister Zieseniß (Vertreter: Eberhard
Böhm) sowie seine Stellvertreter Lemke (Vertreter: Volker Spruth) und Kliche
(Vertreter: Lars Pfohl) an. Um
Entscheidungsprozesse zu verschlanken, regte der Bürgermeister die –
satzungsgemäß zulässige – Abschaffung der Fachausschüsse an. „Zumal in der
Vergangenheit die Ausschüsse für Bau- und Umwelt sowie für Jugend, Sport und
Kultur stets ratsoffen getagt haben“, argumentierte Michael Zieseniß. Auch
hier folgte der Rat einstimmig. Bei Bedarf wird man auch künftig die Kompetenz
sachkundiger Bürger in die Meinungsbildung einfließen lassen. Eine
pro forma-Angelegenheit war der Beschluss über die Neuvergabe der
Stromkonzession, da hier nach entsprechenden Ratsbeschlüssen in den
Mitgliedsgemeinden die Samtgemeinde Bodenwerder-Polle die Verhandlungen übernommen
hatte. Für weitere 20 Jahre wird das Unternehmen e.on
Westfalen/Weser die Stromversorgung übernehmen. Zieseniß: „Die angestrebte
kürzere Laufzeit war nicht durchzusetzen, immerhin gibt es aber zwei
Zeitpunkte für mögliche Nachverhandlungen.“ Vereinbart wurde auch die
Sicherung des Betriebsstandortes Bodenwerder für die Vertragsdauer, was Arbeitsplätze
vor Ort erhält und besseren Service erwarten lässt. Auch
wenn man am Heyener Ratstisch regenerativen
Energien „uneingeschränkt positiv gegenüber steht“, sprach man sich
mehrheitlich gegen die Ausweisung weiterer Flächen aus. „Die von Windanlagen
geprägte Skyline Heyens spricht eine deutliche
Sprache“, kommentierte Manfred Kliche. Im Vergleich zum Ortsbereich sei schon
jetzt rund um Heyen das größte Windvorranggebiet ausgewiesen. Man befürchtet,
dass Investoren auch etwa auf dem Wein- und dem Heiligenberg riesige „Windmühlen“
aufstellen könnten. Wie kritisch angemerkt wurde, fließen aus den bereits
vorhandenen Anlagen bisher keinerlei Gewerbesteuern in den Haushalt. Eberhard
Böhm brachte die Stichworte „Beteiligungsmodelle“ und „Bürgerstrom“ in die
Diskussion ein. Derzeit aktualisiert der Landkreis Holzminden sein Regionales
Raumordnungsprogramm und die Kommunen sind zu Anregungen dazu aufgefordert.. |