BERICHT

Ausbau der Esperder Straße rückt näher
Haushalt 2011

Text und alle Fotos: Sabine Weiße

2011-02-15-EsperderStrasse

Wird in diesem Jahr erneuert, die Kreisstraße 8 - also die Esperder Straße (Foto: saw)

Heyen (saw). Der vom Landkreis für 2011 vorgesehene Ausbau der Kreisstraße 8 (Esperder Straße) vom Kreuzungsbereich der L 424 bis zum Ortsausgang rückt näher – und damit auch die endgültige Entscheidung darüber, in welcher Form die Gemeinde Heyen die Seitenbereiche und Fußwege zu gestalten beabsichtigt. Nachdem die insgesamt 38 Anlieger ihre Wünsche und Bedenken in Bürgerversammlungen, einem Ortstermin und bei mehreren Ratssitzungen geäußert haben, ist nun der Gemeinderat gefordert, entsprechende Beschlüsse zu fassen. So geht es in der Sitzung am Mittwoch, 16. Februar, ab 20 Uhr in der „Pyramide“ unter anderem um die Frage: Soll die Bushaltebucht (Höhe Klingenberg) erhalten bleiben oder nicht? Zur Diskussion wird stehen, welches Pflaster vor den Grundstücken Esperder Straße 1 bis 15 verlegt wird, ob zusätzliche Straßenlampen installiert, ob die Seitenbereiche mit Schotterrasen gestaltet oder gepflastert werden sollen. Außerdem geht es um die Kostenverteilung für die dringend notwendige Teilsanierung des verrohrten Gewässers entlang der Esperder Straße, die im Zuge des Straßenausbaus „gleich mit erledigt“ wird.

 

Mit rund 120 000 Euro ist die Gestaltung der Seitenbereiche entlang der Kreisstraße 8 größter Einzelposten im Vermögensetat des Haushaltes 2011. Da Zuweisungen des Landes in Höhe von 36 000 Euro in Aussicht gestellt sind, belastet das Projekt mit 84 000 Euro die Gemeindekasse. Die Abrechnung mit den Grundstückseigentümern, die eine Satzung exakt regelt, wird im laufenden Jahr nicht mehr erfolgen, so dass Anliegerbeiträge erst in den 2012er Etat einfließen.

 

Weitgehend auf Vorjahresniveau bewegt sich die Finanzwirtschaft der zum Jahreswechsel 472 Einwohner zählenden Kommune. Im Verwaltungshaushalt (laufende Kosten) weist der Etat 2011 ein Volumen von 281 500 Euro aus, im Vermögenshaushalt  (Investitionen) knapp 150 000 Euro. Mit knapp 246 000 Euro an Steuereinnahmen „steht die Gemeinde erfreulich gut da“, so Bürgermeister Michael Zieseniß. Rund 200 000 Euro davon fließen allerdings über Umlagen (insbesondere an den Landkreis und die Samtgemeinde) wieder ab. Der Etat für die Kinderbetreuung beläuft sich auf 16 500 Euro (und damit gut 3 000 Euro mehr als im Vorjahr). Auf etwa 5 000 Euro belaufen sich die Betriebskosten  für das Tagesmütter-Angebot in den Räumlichkeiten des ehemaligen Spielkreises , etwa 11.500 Euro überweist die Gemeinde Heyen für die Betreuung „ihrer“ Jungen und Mädchen im Kindergarten „Sonnenschein“ an die Gemeinde Halle. Weil sich die Zahl der aus Heyen stammenden Kinder erhöht hat und somit die Einstellung einer weiteren Betreuungskraft nötig wurde, hatten beiden Gemeinden in 2011 eine entsprechende Vereinbarung geschlossen (wir berichteten). Gezahlt werden pro Kind und Jahr 1 500 Euro.

 

Neben dem Projekt „Esperder Straße“ will die Gemeinde einige weitere, vergleichsweise niedrige Investitionen vornehmen. So werden für jeweils 2 500 Euro neue Bekanntmachungskästen (Esperder Straße) und Spielgeräte für den Kinderspielplatz angeschafft, fließen 3 000 Euro als Projektbegleitungskosten in die Dorferneuerung. Zur Optimierung der energetischen Situation ist vorgesehen, im Dorfgemeinschaftshaus für 4 700 Euro weitere neue Fenster einzubauen. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen kann die Gemeinde auf ihre Rücklage zurückgreifen: Hier werden  knapp 112 000 Euro entnommen, es verbleiben 8 125 Euro.

 

Ratsherr Matthias Wiemann (fraktionslos) gibt zu bedenken, „dass nur noch eine kleine Reserve übrig ist für die großen Aufgaben, die anstehen“. Zudem deutet er (in seiner Funktion als CDU-Fraktionssprecher im Samtgemeinderat) an, „dass die Umlagen so wie befürchtet, wohl nicht kommen“. Konkret: Im Zuge der Haushaltsplanberatungen sind alle Fraktionen im Samtgemeinderat bemüht, durch Einsparungen (beispielsweise bei der Neuanschaffung von Feuerwehrfahrzeugen) die Umlage, zu deren Zahlung sämtliche Mitgliedsgemeinden herangezogen werden, auf Vorjahresniveau zu halten. Den derzeit geringen Rücklagenbestand kommentiert Bürgermeister Michael Zieseniß: „Wir haben das Geld sinnvoll verwendet, nämlich hauptsächlich für die Modernisierung des Dorfgemeinschaftshauses. Also zum Nutzen aller Bürger.“ Zudem gehe Heyen schuldenfrei ins Jahr 2011, trotz der kostenintensiven Maßnahme „Esperder Straße“.