BERICHT

Heyen will neue Projekte angehen
Neujahrsempfang der Gemeinde im Saal des DGH

Text und alle Fotos: Sabine Weiße

2009-08-29-125JahreSVHeyen-Bild01Willi Bost (Foto: saw)

Heyen (saw). „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern – und die anderen Windmühlen. Lassen Sie uns unsere gute Gemeinschaft nutzen, um trotz zunehmend leerer Kassen neue Projekte anzugehen, uns für die Zukunft zu rüsten“, rief Bürgermeister Michael Zieseniß gestern beim Neujahrsempfang der Gemeinde Heyen in den Saal des Dorfgemeinschaftshauses. Vor rund 100 Zuhörern umriss Zieseniß die Pläne für 2010: die weitere Aufwertung der ehemaligen Schule durch Installation einer Photovoltaik-Anlage, die Umgestaltung des Spielplatz-Areals („wenn auch nicht in dem zunächst geplanten Umfang“) sowie als fernere Ziele die dringend notwendige Sanierung der Esperder Straße. „Auch das Projekt Dorfmittelpunkt ist noch nicht vom Tisch.“ Hier allerdings seien Fingerspitzengefühl und Verhandlungsgeschick gefordert.

 

Sämtlichen Vereinen gebühre Dank für die Bereicherung des kulturellen und geselligen Lebens. Einen Blumenstrauß gab es für Erika Range, die Vorsitzende des Schützenvereins Heyen. „Ihr“ Verein war im abgelaufenen Jahr mit der Sportplakette des Bundespräsidenten ausgezeichnet worden (wir berichteten) und sei auch deshalb ein besonderes Aushängeschild der Gemeinde Heyen.

 

Im Anschluss an das musikalische Zwischenspiel - in guter Tradition dargeboten vom Musikzug der Feuerwehr Heyen - gehörte der Platz am Rednerpult dem neuen Samtgemeindebürgermeister Willi Bost, der mit seiner Gattin nach Heyen gekommen war. Auch wenn es Politik und Wirtschaft im vergangenen Jahr gelungen sei, die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise in Deutschland abzumildern, müsse der Bund nun damit beginnen, das 86 Milliarden Euro-Rekorddefizit abzubauen. „Das geht nicht ohne rigorose Sparmaßnahmen, die jeder Bürger zu spüren bekommen wird“, stimmte Bost auf härtere Zeiten ein. Die in kommunalen Kassen fließenden Anteile an der Lohn- und Einkommenssteuer fielen schon jetzt deutlich geringer aus, auch bei der Gewerbesteuer sei mit Einbrüchen im Laufe dieses Jahres zu rechnen.

 

2009-08-29-125JahreSVHeyen-Bild02Das musikalische Zwischenspiel wurde dargeboten vom Musikzug der Feuerwehr Heyen (Foto: saw).

Und: „Ohne die Fusion der beiden Samtgemeinden Bodenwerder und Polle zum 1. Januar 2010 hätten wir rund 600 000 Euro an Schlüsselzuweisungen weniger zur Verfügung.“ Seiner Einschätzung nach sei die erste freiwillige Fusion in Niedersachsen „von Politik und Verwaltung hervorragend und partnerschaftlich auf den Weg gebracht worden“. Entstanden sei eine neue Einheit mit elf Mitgliedsgemeinden, in denen 16 200 Einwohner leben. Erfreulich: Schuldenfrei sei die neue Samtgemeinde in die Zukunft gestartet; die Schulden der Mitgliedsgemeinden belaufen sich, so Willi Bost, auf insgesamt 2,4 Millionen Euro. Wobei die Gemeinde Heyen mit einem ausgeglichenen Etat in das neue Jahrzehnt gehe. Neben der Wirtschaftskrise sei der demografische Wandel eine weitere Herausforderung. So seien die Samtgemeinden Bodenwerder und Polle im vergangenen Jahr um 223 Bürger geschrumpft – „dieser Einwohnerrückgang wirkt sich beim Finanzausgleich durch eine Mindereinnahme von 120 000 Euro auch ungünstig auf die kommunalen Haushalte aus“. Noch stärker als bisher werde gelten

2009-08-29-125JahreSVHeyen-Bild02 (Foto: saw).

müssen: „Wir können uns nur leisten, was wir auch bezahlen können.“ Bost sieht die neue Samtgemeinde dennoch gut aufgestellt, auch hinsichtlich der angedachten Kreis-Fusion. „Bei den Gesprächen wird die Ausrichtung der Samtgemeinde Bodenwerder-Polle nach Hameln entsprechend zu berücksichtigen sein.“

 

Hatten die Mitglieder der Jugendband zu Beginn des Neujahrsempfangs Sekt und Kaffee serviert, so kam im Anschluss an den offiziellen Teil auch in diesem Jahr die pikante „Heyener Neujahrssuppe“ auf den Tisch.