BERICHT Bundesverdienstkreuz
am Bande Heyen
(saw). Mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ist Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen
Zeddies (66) kürzlich im barocken Balkonsaal der Universität
Hohenheim-Stuttgart ausgezeichnet worden. „Über Jahrzehnte hat der Geehrte in
besonderer Weise dazu beigetragen, agrarwissenschaftliche Erkenntnisse für
Politik, Wirtschaft und Praxis nutzbar zu machen“, würdigte Peter Hauk,
baden-württembergischer Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, die
Lebensleistung des in den Ruhestand versetzten Professors für Landwirtschaftliche
Betriebslehre. Gemeinsam mit seiner Frau Heide hatte Prof. Dr. Zeddies die
hohe Ehrung entgegengenommen und anschließend bei einem Sektempfang im
Kollegenkreis gefeiert.
„Er wird eine der größten Herausforderungen
der Zukunft sein, nachhaltige Konzepte zu entwickeln, um die Ernährung der
stetig wachsenden Weltbevölkerung vor dem Hintergrund des Klimawandels und
schwindender fossiler Energieträger sicherzustellen“, skizziert der Geehrte
den thematischen Schwerpunkt seines wissenschaftlichen Wirkens. Neben seiner
34 Jahre währenden Lehr- und Forschungstätigkeit an der Uni Hohenheim hat
Prof. Dr. Zeddies als Dekan, Vizepräsident, Mitglied des Senates und
Hochschulrates gewirkt, arbeitete den Ministerien auf Landes-, Bundes- und
EU-Ebene zu. Auf nationaler wie internationaler Ebene verlieh der
Agrarwissenschaftler „seiner“ Fachdisziplin starkes Gewicht und konnte so
diverse Großforschungsprogramme initiieren, „die heutzutage die Reputation
einer Universität ausmachen“, so Prof. Dr. Zeddies. Mit rund 2 500 Studenten
stellt Hohenheim-Stuttgart derzeit die größte Agrarfakultät Deutschlands dar. Der
Wissenschaftler lernte die Landwirtschaft in mehr als 50 Ländern kennen,
knüpfte ein engmaschiges internationales Netzwerk, auf das sowohl die
Universität als auch das Land Baden- Württemberg bis heute zurückgreifen. Es
gibt diverse Kooperationsprojekte mit Universitäten in aller Welt.
Ehrendoktorwürden der Timirjasev-Akademie in Moskau (1996), der
Agraruniversität des Banats Timisoara in Rumänien (1999) und die Würde des
Ehrenwissenschaftlers der Rural Development Administration in Südkorea (1997)
unterstreichen das hohe Ansehen, das Prof. Dr. Zeddies auch im Ausland
genießt. Der
Begriff „Heimat“ hat für den Weitgereisten tiefe Bedeutung, das Dorf Heyen
war stets sein Hauptwohnsitz. Von seinem Elternhaus aus, 1907 als
repräsentatives landwirtschaftliches Anwesen von Großvater und Vater erbaut
und weitgehend in Eigenarbeit in den 80er Jahren von Grund auf modernisiert,
startet er auch nach seinen Eintritt in den Ruhestand häufig Richtung
Stuttgart, um seine Doktoranden zu betreuen, zu Vorträgen und zu Reisen in
alle Welt. In bester Erinnerung ist sein Festvortrag „Heyen – quo vadis?“,
den er am 4. Juni 2004 zur 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Heyen hielt. |