Ritter,
Gaukler, Mönche – Heyen
setzt überaus hohe Maßstäbe: Von Matthias Aschmann (© Dewezet, 07.06.2004) Heyen.
Glücklich, zufrieden, stolz: Bürgermeister Reinhard Meyer ist die
Erleichterung anzumerken. Gewandet in königliche Tracht heimst er
Glückwünsche über Glückwünsche ein, erntet Schulterklopfen und herzliche
Knuddeleinheiten von den Heyenern („Ich könnte Dich ständig drücken, so schön
habt Ihr das gemacht“) – keine Frage: Heyen hat Maßstäbe gesetzt, eine
1000-Jahrfeier organisiert, die für die vier anderen 1000-Jahr-Gemeinden
(Börry, Tündern, Ohsen und Ohr) nur schwer zu erreichen, geschweige denn zu
toppen sein dürfte.
Königlich
gewandet: Bürgermeister Reinhard Meyer (re.) mit seinem Gefolge, darunter
Landrat Walter Waske (Mitte). Drei
Tage lang stand das 550-Seelen-Dorf Kopf, waren Hunderte von Besuchern aus
nah und fern (darunter viele ehemalige Heyener) in die kleine Gemeinde
zwischen Ithbörde und Weseraue geströmt, um gemeinsam mit dem Geburtstagskind
fröhlich zu feiern und sich beim historischen Umzug am Samstag sowie beim
historischen Markt am Sonntag in den Bann des Mittelalters ziehen zu lassen. Schon
der Umzug avancierte zum versprochenen Highlight: Offiziell 750 Meter lang
(wahrscheinlich waren es passend zum Jubiläum doch 1000 Meter) setzte der Zug
mit 47 Fuß- und Reitergruppen sowie prächtig geschmückten Festwagen eine
Rekordmarke, während die Teilnehmer, darunter Abordnungen aus Börry, Tündern,
Ohsen und Ohr, von den begeisterten Zuschauern immer wieder kräftig mit
Beifall bedacht wurden. Furchteinflößende Ritter, asketische Mönche,
Sagengestalten, Kanonen und Oldtimer-Traktoren, zünftige Blasmusik und
eindrucksvolle Kostüme – mit viel Liebe zum Detail hatten die Heyener einen
faszinierenden Augenschmaus serviert, der Jung und Alt gleichermaßen staunen
ließ. Während am Samstag selbst kurzzeitiger Regen das historische Vergnügen
kaum trübte, belohnte Petrus die Organisatoren am Sonntag mit strahlendem
Sonnenschein. Wie bereits tags zuvor, präsentierte sich der Ort zugeparkt –
von Chaos konnte dennoch keine Rede sein. Glänzend vorbereitet hatten Kai
Brockmann und Maik Gebauer von der Ortswehr Heyen für ein hervorragendes
Park-Leit-System gesorgt, das reibungslos funktionierte. Der
historische Markt rund um die Kirche St. Ursula geriet indes zu einem
weiteren herausragenden Glanzlicht. Federführend organisiert von Hannelore
Maaß präsentierte sich die Dorfgemeinschaft erneut überaus kreativ – und alle
zogen mit. Kräuterhexen, Trommler, Jongleure, historisches Handwerk,
Geschichtenerzähler, Tanz, Gesang und viel Musik – an jeder Ecke warteten
neue Überraschungen. Die Heyener selbst sind hoch zufrieden: Denn auch die
Katervesper und der Festball am Samstag waren ein voller Erfolg – das
Festzelt quoll über, die 520 Sitzplätze reichten nicht aus. |